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zur Inszenierung
Theater-AG
Maria Ward-Schule Mainz

Details "Die Fliegen"
Jean Paul Sartre
Das Ensemble



Aufführungstermine
Freitag, 13. Juni 2014, 19.30 Uhr, Gewölbekeller der MWS
Dienstag, 17. Juni 2014, 19.30 Uhr, Gewölbekeller der MWS
Mittwoch, 18. Juni 2014, 19.30 Uhr, Gewölbekeller der MWS
Vorverkauf
Ab Mittwoch, 4. Juni bis Mittwoch, 18. Juni 2014 täglich während der
großen Pause (9:30 - 9:50 Uhr) im Foyer der Maria Ward-Schule.
Die Plätze sind nummeriert!
Das Stück
Orest kehrt als junger Erwachsener in seine Heimatstadt Argos zurück, um den Mord an seinem Vater, dem König Agamemnon, zu rächen. Seine Mutter Klytämnestra und Ägist haben den Mord begangen als Strafe dafür, dass Agamemnon seine Tochter Iphigenie auf dem Weg in den Trojanischen Krieg geopfert hatte. Orest haben sie als Kind nach dem Tod seines Vaters ausgesetzt, er wurde von Athener Bürgern aufgezogen.
Argos wird seit dem Mord an Agamemnon von Fliegen heimgesucht, die die Gewissensbisse der Menschen verkörpern, die seinerzeit nichts getan haben, um den Mord zu verhindern. Der Gott Jupiter hat die Fliegen geschickt. Klytämnestra und Ägist haben ihre Schuld auf ganz Argos gewälzt: Sie halten das Volk durch einen eigens erfundenen Totenkult im lethargischen Zustand der Reue und Angst.
In Argos trifft Orest auf seine Schwester Elektra, die von Klytämnestra und Ägist wie eine Sklavin gehalten wird. Sie verachtet den Totenkult und erwartet Rache und Befreiung von der Rückkehr ihres Bruders. Orest tötet Ägist und seine Mutter Klytämnestra und zieht die Last der Angst und der Gewissensbisse von der Stadt auf sich. Frei bekennt er sich zu seiner Tat. Er hofft, wieder in seiner Heimatstadt leben zu können, wird jedoch vom Volk nicht anerkannt und verlässt schließlich Argos. Er nimmt die Erinnyen, die Rachegeister mit sich.
Die antike Vorlage für Sartres Drama ist die "Orestie" des Aischylos (458 v.Chr.). Sartre machte aus dieser Vorlage ein verschlüsseltes Résistance-Drama, mit dem er die Franzosen zum Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht aufrütteln wollte. Heute kann man das Stück als Appell an die Freiheit und die Selbstverantwortlichkeit des Menschen sehen, als Protest gegen jeglichen religiösen, ideologischen und politischen Terror.
Die Uraufführung fand im besetzten Paris am 3. Juni 1943 im Théâtre Sarah-Bernhardt statt, das zu diesem Zeitpunkt "arisiert" worden war und Théâtre de la Cité hieß. Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 12. Oktober 1944 im Zürcher Schauspielhaus statt; In Deutschland wurde das Stück am 7. November 1947 zum ersten Mal an den Städtischen Bühnen in Düsseldorf gespielt.